Samstag, 3. Mai 2025

Vergleiche - und warum ich sie nicht brauche

Wir leben in einer Welt des Wettbewerbs und der Vergleiche.

Alles und jeder steht miteinander in Konkurrenz.
Und alles wird miteinander verglichen: Babys, Schulnoten, Handys, Klamotten, Lebensläufe – nichts ist sicher vor dem großen Vergleich.

Es beginnt schon im Babyalter:
Wer kann zuerst sitzen, stehen, laufen?
Wer hat als Erstes Zähne?
Und wer sagt zuerst „Mama“ – idealerweise mit perfekter Aussprache?

Dann geht’s weiter: Schulnoten, Verhalten, Talent – und nicht zu vergessen: Wer ist cooler, besser gekleidet, beliebter?
Unser Leben scheint ein einziger Vergleichsmarathon zu sein.

Ich kann das ehrlich gesagt nicht nachvollziehen.
Ich brauche diese ständigen Vergleiche einfach nicht.

Was sind das für Menschen, die sowas nötig haben?

Nun ja – ich habe es vielleicht auch etwas leichter.
Wenn man die klügsten, schönsten und großartigsten Kinder überhaupt hat,
braucht man sie ja auch nicht ständig mit anderen zu vergleichen.

Ich meine … meine Kinder haben ja auch bessere Gene mitbekommen als die meisten Durchschnittskinder. Und ich habe vermutlich auch die besseren Erziehungsmethoden.
Nicht umsonst habe ich mehr Erziehungsratgeber gelesen als alle Kleinkindmütter miteinander.

Und meine Kinder waren anderen schon im Kleinkindalter meilenweit voraus –
intellektuell, emotional und, ja … auch optisch.

Also wirklich:
Wozu sollte ich sie mit anderen vergleichen?



 

Freitag, 2. Mai 2025

Was es über die Liebe so zu sagen gibt

Ach, was wird nicht alles über die Liebe geschrieben, gedichtet und gesungen! Ganze Bücher, Filme und Universitäten sind ihr gewidmet. Es gibt Menschen, die ihr Leben der Erforschung dieser Naturgewalt verschreiben – und doch bleibt sie für viele ein unbegreifliches Phänomen.

Dabei ist das eigentlich ganz einfach. Es gibt im Grunde zwei Arten von Liebe.

Die erste ist die alltagstaugliche Variante. Sie ist praktisch, weil man sie bei Bedarf ein- und ausschalten kann – ähnlich wie eine Stehlampe mit Fußschalter. Und wenn nötig, kann man auch das Objekt der Liebe austauschen. Was diese Liebe ein wenig unpraktisch macht: Man braucht dafür ein Objekt. Einfach so vor sich hin lieben – das geht nicht.

Trotzdem ist diese Form für die meisten ganz gut geeignet. Zwar nicht bedingungslos, aber immerhin solide. Sie kann natürlich auch wehtun – zum Beispiel, wenn großzügig verteilte Liebe nicht erwidert wird. Aber gut, das gehört halt dazu. Das Leben ist kein Wunschkonzert.

Und dann gibt es da noch die andere Art von Liebe – die bedingungslose. Die hat einen völlig anderen Charakter. Sie ist keine Emotion, sondern ein Seinszustand. Sie verströmt sich einfach so – ohne zu fragen, ohne zu fordern, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

Ich persönlich bevorzuge diese Art. Aber sie ist schwer zu bekommen. Die Menschen sind einfach nicht reif dafür.

Immer wenn ich meinen Mann dezent darauf hinweise, dass ich ein wenig mehr Bedingungslosigkeit erwarten würde, meint er, er könne das umgekehrt ja auch von mir verlangen.

Natürlich kann er das! Aber – und jetzt kommt der entscheidende Punkt: Wenn er gar nichts dafür tut, dass ich ihn bedingungslos lieben kann – wie soll das denn dann gehen?

Auch in der Liebe hat schließlich jeder seine Aufgaben. Von nichts kommt nichts. Und wer bedingungslose Liebe will, muss sich die eben irgendwie verdienen.

So einfach ist das mit der Liebe.