Ich möchte keinen Hass in meinem Herzen tragen.
Hass ist niemals hilfreich – ganz gleich, gegen wen er sich richtet.
Ob es der Nachbar ist, der
uns das Leben schwer macht,
ein Land, von dem wir glauben, es pauschal verurteilen zu müssen,
ein Politiker, den wir als Feind wahrnehmen –
oder gleich alle Politiker, weil wir den Eindruck haben,
sie würden der Menschheit mehr schaden als nützen:
Hass macht nichts besser.
Nie.
Auch wenn wir meinen, unser
Hass sei gerechtfertigt –
er ist nicht edler als der Hass der anderen.
Hass bleibt Hass – egal aus welcher Ecke er kommt,
egal, gegen wen er sich richtet.
Und er verändert niemanden
zum Besseren.
Nicht die anderen.
Nicht uns selbst.
Wo Hass lodert, mit Hass zu
antworten,
ist wie Benzin ins Feuer zu gießen.
Wir müssen nicht alles
gutheißen, was andere tun.
Wir müssen nicht jeden lieben.
Aber wir können unsere Herzen öffnen
und Liebe in die Welt fließen lassen.
Denn: Wo Liebe ist, hat Hass
keinen Platz.
Wir können nicht gleichzeitig lieben und hassen.
Solange wir sagen: „Diesen
liebe ich, aber jenen hasse ich“,
haben wir nicht einmal im Ansatz verstanden,
was Liebe wirklich bedeutet.
Diese Gedanken sind nicht
neu.
Aber sie drängen gerade mit neuer Kraft in mein Herz,
weil es scheint, als würde derzeit jeder irgendjemanden hassen.
Die einen hassen die
Israelis.
Alle. Ohne Ausnahme.
Die anderen hassen Putin, Trump, Orban –
oder ganz schlicht: die Grünwähler, die Blauwähler,
oder welche Farbe auch immer gerade Projektionsfläche ist.
Hass scheint zum Selbstzweck
geworden zu sein.
Aber was wir dabei übersehen,
ist seine zerstörerische Wirkung auf uns selbst.
Wir wundern uns über
körperliche, seelische und geistige Beschwerden – ohne dem Hass in uns auch nur
einen Gedanken zu schenken.
Aber sollten wir nicht genau
dort beginnen?
Sollten wir nicht zuerst den Hass in uns heilen,
bevor wir unseren Körper heilen wollen?
Ich erinnere mich an eine
Klientin, die einmal sagte:
„Wenn Gedanken töten könnten, gäbe es in diesem Raum mehrere Tote.“
Sie war schwer krank.
Ihre hasserfüllten Gedanken hatten bereits gewirkt –
nur richteten sie sich nicht gegen die anderen,
sondern gegen sich selbst.
Hass ist nichts Natürliches.
Liebe ist unsere Natur.
Lassen wir also die Liebe in
unseren Herzen zu.
Gerade dann, wenn es unbequem ist.
Gerade dann, wenn es schwer fällt.
Das ist der einzige Weg,
uns selbst zu retten.
Uns selbst –
und unsere Welt.