Sonntag, 15. Juni 2025

Von Lichtarbeitern und Energieräubern.

Ach, wie gerne wäre ich doch ein „Lichtarbeiter“…

Es gibt zwei Begriffe, die in der sogenannten spirituellen Szene immer wieder auftauchen: „Lichtarbeiter“ und „Energieräuber“.
Zwei faszinierende Archetypen, deren bloße Erwähnung die Gemüter regelmäßig erhitzt.

Und nein – das sind keine erfundenen Gestalten aus Fantasy-Romanen. Sie leben mitten unter uns. Oft unerkannt. Zumindest die Energieräuber.
Die strahlende Präsenz der Lichtarbeiter hingegen ist schwer zu übersehen. Ihrem hilfreichen Wirken, ihrer unermüdlichen Überzeugungsarbeit und ihrem Streuen von Licht, Liebe und positiver Energie kann man sich kaum entziehen.

Das hat mich motiviert, der Sache auf den Grund zu gehen. Was genau ist eigentlich ein Lichtarbeiter? Und was ein Energieräuber oder -vampir?

Dass die Lichtarbeiter die Guten und die Energievampire die Bösen sind – daran habe ich natürlich keine Sekunde gezweifelt. Aber ich wollte es trotzdem genauer wissen.

Nun, die Sache ist schnell erklärt:
Lichtarbeiter sind so etwas wie spirituelle Handwerker, deren Anliegen es ist, die Schäden der Welt zu reparieren. Ihre Befähigung dazu erwerben sie meist in teuren Workshops oder Onlinekursen.
Sie heilen und retten unermüdlich. Niemand, der ihnen in die Hände fällt, bleibt unerlöst.

Wie ich durch meine ausgedehnte Internetrecherche erfahren konnte, werden manche Lichtarbeiter sogar so geboren – ein Teil von ihnen weiß es nur (noch) nicht. Denn ihr Licht wurde von den anderen unterdrückt – jenen, die nie etwas verstehen und grundsätzlich schuld sind. An allem.
Aber zum Glück wissen die Lichtarbeiter, dass genau das nötig ist, um ihr inneres Licht noch weiter zu stärken.

Ich stieß auch auf eine Liste mit 25 eindeutigen Merkmalen, anhand derer man sich als Lichtarbeiter erkennen kann. Ich habe sie mir noch nicht alle durchgelesen – aber ich bin zuversichtlich, dass ich mit ein bisschen gutem Willen die meisten abhaken kann. Vielleicht sogar alle.
Dann kann ich es mir endlich offiziell auf die Fahne schreiben:
„Ich bin Lichtarbeiter Nr. 243.826. Und niemand kann mich aufhalten.“


Und dann wären da noch die Energieräuber…

Ganz ehrlich – wer ist ihnen nicht schon begegnet?
Wer hat nicht mindestens einen davon im Freundeskreis oder in der Verwandtschaft?

Sobald sie sich zu erkennen geben, sind sie ebenso schwer zu übersehen wie die Lichtarbeiter.
Sie rauben uns das, was – rein theoretisch – im Überfluss vorhanden ist: Energie. Warum sie das tun, bleibt ungeklärt. Es scheint ihre Bestimmung zu sein.

Sie dominieren jedes Gespräch mit endlosem Gejammer.
Ihre Negativität verdirbt jede Familienfeier.
Ihre Präsenz erinnert oft an eine tragikomische Reality-Show.

Wie ein Staubsauger saugen sie Energie aus allem, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Ihre Probleme sind episch, ihre Beschwerden tieftraurig, ihre Krankheiten dramatisch.
Ihre Aura ist finster – was jeder halbwegs erwachte Lichtarbeiter natürlich sofort bemerkt.

Wer ihnen begegnet, liegt hinterher flach am Boden und ringt nach Atem.


Was aber passiert, wenn Lichtarbeiter und Energieräuber aufeinandertreffen?

Nun, während der Lichtarbeiter verzweifelt versucht, die dunkle Energie zu transformieren, saugt der Energieräuber sämtliche verfügbare Energie mit Hingabe in sich hinein.

Das kann eigentlich nur in einer Patt-Situation enden.

Vielleicht wäre ein Vertrag hilfreich:

„Ich gebe dir freiwillig etwas von meiner Energie, dafür versuchst du, meinen Weg so selten wie möglich zu kreuzen.“


Und jetzt mal im Ernst...

Am Ende bleibt die Frage:
Sind Lichtarbeiter und Energieräuber nicht einfach zwei Seiten derselben Medaille?

Die einen geben, die anderen nehmen – vielleicht ist das die Balance, die das Universum braucht.
Oder eben auch nicht. Wer weiß das schon?

Vielleicht würde es schon reichen, wenn wir alle ein bisschen mehr Licht in unser Leben bringen.
Und ein bisschen weniger Drama.
Dann gäbe es da draußen womöglich gar keine Welt mehr, die gerettet werden müsste.

 


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