Montag, 8. Dezember 2025

Wer möchte ich sein?

 Kürzlich hat ein Freund, den ich sehr schätze, einen Satz gesagt, der meine Seele berührt hat:

„Ich bin, wer ich bin – weil ich wähle, wer ich sein will.“

Ein Gedanke, der erinnert. Daran, wer wir sind. Und warum.
Denn wir treffen Entscheidungen. Immer. Wir alle sind das Ergebnis unserer Wahl.

Doch oft wählen wir unbewusst. Wir handeln aus Gewohnheit, reagieren spontan, lassen uns von Emotionen treiben – und wundern uns später, warum wir nicht die Person sind, die wir eigentlich sein wollten.

Wir möchten jemand sein, der nicht urteilt.
Und ertappen uns doch dabei, wie wir anderen unser Urteil ungefiltert ins Gesicht schleudern.
Wir wollen mutig sein.
Und verstecken uns dennoch hinter Schuldzuweisungen, weil uns der Mut zur ehrlichen Konfrontation fehlt – zum klärenden Gespräch.
Wir sehnen uns nach Großzügigkeit und Mitgefühl – und bleiben im Alltag manchmal hartherzig und verschlossen.
Wir wären gern verständnisvoll – und verstehen oft nur uns selbst.

Und doch haben wir die Wahl. Immer.
Jeder Tag, jeder Augenblick, jede Begegnung bietet uns die Chance, neu zu entscheiden, wer wir sein wollen.

Es braucht Aufmerksamkeit, Ehrlichkeit – und oft auch Mut –, die eigenen Muster zu erkennen und zu durchbrechen.
Und es braucht Achtsamkeit, um bewusst zu wählen.

Ich bin, was ich bin – weil ich wähle, was ich sein möchte.
Und wenn ich mich entscheide, ein Wesen aus Liebe, Hingabe, Licht, Vertrauen, Güte, Verständnis und Zärtlichkeit zu sein – dann wird schon diese Absicht bestimmen, wer ich bin. Selbst wenn es mir nicht immer gelingt.

Wir sind nicht perfekt.
Manchmal sind unsere Absichten besser als deren Umsetzung.
Und nicht immer erreichen wir das, was wir erhoffen.

Doch die Achtsamkeit unserer Entscheidung ist der Weg.
Die stille Wahl, die beste Version unserer selbst zu sein, bringt uns ihr näher – Schritt für Schritt.
In jedem Moment.



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