Wer sind wir? Die Antwort darauf ist überraschend einfach – und dennoch manchmal schwer umsetzbar: Wir sind, wer wir entscheiden zu sein.
Genau das – und nichts anderes.
Wir treffen täglich unzählige Entscheidungen. Viele davon im Bruchteil einer Sekunde – die meisten davon nehmen wir nicht einmal bewusst wahr.
Und jede einzelne zählt. Denn mit jeder Entscheidung wählen wir aufs Neue, wer wir sind, und wer wir sein wollen.
Unsere Seele verlangt ständig nach Ausdruck. Sie will sich im Außen zeigen. Sie will leuchten, sie will die beste Version unserer selbst präsentieren. Sie bietet uns jede Menge Entscheidungen an, die uns erlauben, zu zeigen, wer wir sind.
Wir können entscheiden, unser Herz zu öffnen,
wir können entscheiden, über etwas zu lachen oder uns
darüber zu ärgern,
einen Radfahrer zu beschimpfen, weil er nicht
geklingelt hat,
dem Nachbarn zu helfen,
dem Freund zuzuhören, der uns sein Leid klagt,
die fünf Euro Wechselgeld stillschweigend zu behalten,
die wir im Supermarkt zu viel bekommen haben.
Wir können ein Opfer sein.
Oder ein Täter.
Oder beides. Hintereinander oder gleichzeitig. Wir
schaffen das.
Wir können entscheiden, das letzte Stück Torte zu
essen, obwohl wir schon Bauchschmerzen haben.
Wir können entscheiden, gereizt und aggressiv zu
reagieren,
ständig beleidigt zu sein,
wütend zu sein.
Oder fröhlich und heiter durchs Leben zu tanzen.
All das sind unsere Entscheidungen. Jede einzelne ist
ein Mosaiksteinchen auf dem Bild dessen, wer wir sind.
Und das Beste daran ist: Wir können jeden Tag, ja in
jedem Augenblick neu entscheiden. Wir müssen heute nicht mehr die Person sein,
die wir gestern waren.
Wir müssen nicht einmal mehr die Person sein, die wir
vor fünf Minuten waren.
Wir dürfen uns in jedem Augenblick neu erfinden,
dürfen uns immer wieder fragen: Wer will ich jetzt sein?
Wir sind nicht gezwungen, das Produkt unserer Emotionen, unserer verstaubten Glaubenssätze, unserer eingefahrenen Muster zu sein. Nicht einmal unserer Gene und unserer – manchmal etwas verzerrten – Erinnerung an die Kindheit, die wir immer noch durch den Filter unserer damaligen Beurteilung sehen.
Jede Entscheidung ist eine bewusste Wahl, wer wir im
Hier und Jetzt sind.
Diese Erkenntnis kann unser Leben von Grund auf
ändern.
Ich entscheide, wer ich bin. Niemand sonst.
Könnte es ein größeres Geschenk geben – als frei zu wählen, wer ich bin?
Ich muss nicht sein, wer ich gestern war – ich darf tanzen, neu werden, mich im Licht erkennen.
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