Mit der Liebe ist das so eine Sache.
Wir alle wollen lieben.
Oft ist uns das sogar wichtiger, als geliebt zu werden.
Denn geliebt zu werden ist etwas, das wir nicht
selbst fühlen können.
Wir können es wahrnehmen – durch Worte, Gesten, Handlungen.
Doch spüren können wir nur die Liebe,
die aus unserem eigenen Herzen kommt.
Das wird besonders deutlich,
wenn uns jemand liebt, den wir selbst nicht lieben.
Diese Liebe erreicht uns nicht.
Sie bringt unser Herz nicht zum Singen
und unsere Seele nicht zum Leuchten.
Was wir wirklich wollen, ist:
zu lieben.
Denn nur dann fühlen wir uns lebendig.
Doch bedingungslos zu lieben – einfach so,
aus uns selbst heraus –
das fällt vielen schwer.
Darum brauchen wir jemanden,
auf den wir unsere Liebe richten können.
Und dieser Jemand soll natürlich geeignet sein,
unsere Liebe zu empfangen.
Am besten soll er sie auch erwidern.
Er oder sie soll in unser inneres Bild passen –
und wenn er das nicht tut,
passen wir ihn kurzerhand an.
Oder uns selbst.
So lieben wir oft nicht, was ist –
sondern was sein sollte.
Doch wahre Liebe beginnt dort,
wo wir aufhören, zu formen.
Sie beginnt, wenn wir bereit sind,
den anderen zu sehen –
nicht als Projekt,
nicht als Wunschbild –
sondern als Mensch.
Unvollkommen.
Wunderbar.
Liebe wächst, wo wir einander lassen –
und trotzdem füreinander da sind.
Sie lässt uns reifen, fordert uns heraus
und schenkt uns zugleich Geborgenheit.
Am Ende ist Liebe kein Geschäft.
Kein Vertrag.
Kein Tauschhandel.
Sie ist ein Wagnis.
Ein Abenteuer.
Ein Tanz, der nur gelingt,
wenn wir das Herz öffnen –
und den Blick.
Vielleicht liegt genau darin
ihre größte Magie.
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