Dienstag, 11. März 2014

Fühlst du dich schuldig?


Genauso wenig wie es sinnvoll ist, die Schuld für die eigene Befindlichkeit bei anderen zu suchen, genauso wenig Sinn macht es, sich selbst schuldig zu fühlen. Schuldgefühle sind etwas, das wohl nahezu jeder von uns kennt. Jedes Kind lernt sich erst einmal kennen durch die Reaktion seiner Umwelt auf sein Verhalten. So lernen die meisten Menschen schon im Kleinkindalter, dass es von ihrem eigenen Wohlverhalten abhängt, ob die Erwachsenen in ihrem Umfeld "zufrieden" sind. Und viele von uns tragen diese "Verantwortlichkeit" für das Wohlergehen ihrer Mitmenschen ein Leben lang mit sich herum.

Nun bist du erwachsen.
Und du fühlst dich schuldig, weil du dich zu wenig um deine hilfebedürftige Mutter kümmerst.
Oder du hast sie während ihrer langen, schweren Erkrankung bis zu ihrem Tod gepflegt und fühlst dich nun schuldig, weil du glaubst, vieles falsch gemacht zu haben ("Das würde ich heute ganz anders machen....").
Du fühlst dich schuldig, weil deine Ehe den Bach hinunter gegangen ist und deine Kinder dir Vorwürfe machen.
Du fühlst dich schuldig, weil du deinen Job verloren hast, und deine Eltern (dein Partner, deine Kinder....) nun enttäuscht von dir sind.
Du fühlst dich schuldig, weil du nicht die perfekte Mutter oder der perfekte Vater warst, der du gerne sein wolltest.
Du fühlst dich schuldig, weil du deine unbändige Wut auf deine sich überall einmischende Schwiegermutter, oder deinen unzuverlässigen Bruder, deine Schwägerin, die immer zum falschen Zeitpunkt das falsche sagt, einfach nicht den Griff bekommst.
Du behandelst deine Kinder manchmal ungerecht, bist ungeduldig, hebst dein Handy nicht ab, wenn dein bester Freund anruft, weil du gerade nicht reden magst, oder genießt einen völlig faulen Tag, obwohl du eigentlich deine Steuererklärung machen solltest oder sich die Bügelwäsche im Korb türmt, du neidest dem Nachbarn seinen auf dem Silbertablett präsentierten Reichtum und freust dich insgeheim, wenn seine Firma pleite geht....

Die Intensität der Schuldgefühle mag unterschiedlich sein, aber das Gefühl ist grundsätzlich immer dasselbe. Wir sind den Ansprüchen und Erwartungen, die wir an uns selbst haben, nicht gerecht geworden. Wir möchten gerne "gut" sein, möglichst besser als alle anderen. Wir möchten geliebt werden und glauben, uns Liebe verdienen zu müssen. Und dennoch finden wir uns immer wieder in Situationen, in denen uns - wie in unserer Kindheit - die Anerkennung verweigert wird, sowohl von uns selbst, als auch von anderen.

Jede Art von Schuldgefühl oder Schuldzuweisung beinhaltet ein Urteil. Ein Urteil über andere oder ein Urteil über dich selbst. Und diese Urteile blockieren den "Fluss" in deinem Leben. Sie halten dich davon ab, glücklich und frei in Fülle und Freude zu leben, weil du meinst, das nicht verdient zu haben.


Sieh einmal völlig unvoreingenommen auf dein Leben. Sieh dir die Dinge an, derentwegen du meinst, Schuldgefühle haben zu müssen. Sieh sie dir an, ohne ihnen irgendeine Form von Bedeutung durch deine eigene Bewertung zuzumessen. Es mag sein, dass du heute anders handeln würdest. Es mag sein, dass du manche Dinge in deinem Leben bereust. Aber es hat nicht viel Sinn, deine Vergangenheit umschreiben zu wollen. Du hast zum damaligen Zeitpunkt genau das getan, wozu du in der Lage warst. Hättest du es besser gekonnt, dann hättest du es besser gemacht. Dies gilt nicht nur für die Vergangenheit, sondern auch für Situationen, die im JETZT bestehen, und die du nicht in der Lage bist, zu ändern. Egal, wie deine Situation jetzt ist: Akzeptiere sie und heile sie mit Vergebung und Liebe. So einfach ist das!

Die Huna-Philosophie stützt sich auf folgende Aussage: "Niemals verletzen - immer heilen!" Das bedeutet, wann immer du dich selbst oder jemand anderen verletzt hast, heile diese Verletzung, indem du dir vergibst (Ho'oponopono), und mach es in Zukunft besser, so es dir gelingt. Du bist nicht hier, um perfekt zu sein. Du bist hier, um zu lernen, dich selbst so anzunehmen und zu lieben, wie du bist.

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